Heilpraktikerprüfung

Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland die Heilkunde ohne Approbation als Arzt oder Psychologischer Psychotherapeut ausüben wollen, benötigen dazu eine entsprechende Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz. Um diese staatliche Erlaubnis zu erhalten, müssen sich angehende Heilpraktiker der Heilpraktikerprüfung mit Erfolg unterziehen. Dabei handelt es sich um eine amtsärztliche Überprüfung, die der Feststellung dienen soll, ob der Prüfling durch die Ausübung der Heilkunde als Heilpraktiker eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen würde. So wird vor allem medizinisches Grundwissen abgefragt, wobei die Berufs- und Gesetzeskunde ebenfalls von großer Bedeutung ist.

Inhalte der Heilpraktikerprüfung

Für Heilpraktikeranwärter ist natürlich von besonderem Interesse, was in der Heilpraktikerprüfung konkret abgefragt wird. Anhand umfassender Informationen zu den Prüfungsinhalten kann man sich bestmöglich auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereiten und auf diese Art und Weise eine solide Basis für eine künftige Tätigkeit als Heilpraktikerin schaffen. Wer die unbeschränkte Heilpraktikererlaubnis anstrebt, muss sich auf die folgenden Prüfungsinhalte gefasst machen:

  • Berufs- und Gesetzeskunde
  • Grundlagen der Krankheitslehre
  • Grundlagen der Anatomie, Pathophysiologie und Physiologie
  • Anamnese
  • Praxishygiene
  • Erkennung und Erstversorgung akuter Notfälle und lebensbedrohender Zustände
  • Grundkenntnisse im Bereich der Punktions- und Injektionstechniken
  • Bewertung grundlegender Laborwerte
  • Erkennung und Unterscheidung häufiger Krankheiten

Im Gegensatz dazu liegt der Schwerpunkt der Heilpraktikerprüfung zur Erlangung der sektoralen Erlaubnis als Heilpraktiker für Psychotherapie im psychotherapeutischen Bereich. Wichtige Prüfungsinhalte sind daher neben der Berufs- und Gesetzeskunde daher die folgenden Themen:

  • psychotherapeutische Grundkenntnisse
  • Kenntnisse eines psychotherapeutischen Verfahrens
  • Psychopathologie
  • psychotherapeutische und psychiatrische Notfälle

Alte Prüfungsfragen informieren über Inhalte der Heilpraktikerprüfung

Eine bloße Auflistung der Themen reicht vielen Heilpraktikeranwärtern allerdings nicht, um sich ein Bild von den Inhalten der Prüfung zu machen. Hier bewähren sich alte Prüfungsfragen, die in Buchform erhältlich sind oder zum Teil auch online zur Verfügung gestellt werden. Anhand dieser Fragen kann man sich ein genaues Bild machen und gleichzeitig die Art der Fragestellung kennenlernen. Angehende Heilpraktiker sollten es also nicht versäumen, sich mit alten Prüfungsfragen zu befassen.Heilpraktikerprüfung

Die richtige Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung

Die Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung kann individuell erfolgen und muss nach keinem bestimmten Muster ablaufen. Es bleibt also den Heilpraktikeranwärtern selbst überlassen, auf welche Art und Weise sie sich auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereiten. Grundsätzlich stehen die folgenden Varianten zur Auswahl:

  • Heilpraktikerschule
    Durch den Besuch einer Heilpraktikerschule vor Ort können angehende Heilpraktiker an Präsenzunterricht teilnehmen und gemeinsam mit Gleichgesinnten für die anstehende Heilpraktikerprüfung lernen. Die Dozenten sind dabei direkte Ansprechpartner bei etwaigen Problemen und stehen ihren Schülern mit Rat und Tat zur Seite. Heilpraktikerschulen führen den Unterricht entweder in Vollzeit oder in berufsbegleitender Form als Abend- oder Wochenendkurse durch.
  • Fernstudium
    Wer sich neben dem Beruf umfassend auf die Heilpraktikerprüfung vorbereiten will und im Zuge dessen die Dienste einer Heilpraktikerschule in Anspruch nehmen möchte, ohne Präsenzunterricht vor Ort besuchen zu müssen, trifft mit einem Fernstudium die richtige Wahl. Zahlreiche Fernschulen versorgen Heilpraktikeranwärter per Post oder online mit entsprechenden Unterlagen. Video-Seminare und Praxistermine können das Heilpraktiker Fernstudium ergänzen und dafür sorgen, dass die Teilnehmer ebenfalls praktische Kompetenzen erwerben.
  • Selbststudium
    Eine weitere Alternative, die mit einem Höchstmaß an Flexibilität aufwarten kann, ist das Selbststudium. Dabei eignet man sich die Kenntnisse und Fertigkeiten eigenständig an und verzichtet auf eine Betreuung durch eine Heilpraktikerschule. Lehrbücher und Online-Skripte speziell fürs Selbststudium bilden die Basis und erweisen sich in der Regel als deutlich günstiger als eine Ausbildung an einer Heilpraktikerschule. Man muss sich aber bewusst machen, dass dies eine enorme Herausforderung ist, die viel Disziplin und Engagement erfordert. So muss man sich das Lernmaterial selbst zusammenstellen, einen individuellen Plan ausarbeiten und sollte sich zudem um praktische Seminare als Ergänzung kümmern. Sämtliche Informationen muss man sich im Selbststudium selbst beschaffen und ist folglich vollkommen auf sich allein gestellt.

Voraussetzungen für die Heilpraktikerprüfung

Unabhängig davon, auf welche Art und Weise man sich auf die Heilpraktikerprüfung vorbereitet, muss man natürlich die geltenden Voraussetzungen erfüllen, um zu der amtsärztlichen Überprüfung überhaupt zugelassen zu werden. Gemäß § 2 Heilpraktikergesetz muss der Prüfling mindestens 25 Jahre alt sein, ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweisen, seine gesundheitliche Eignung nachweisen und zudem mindestens über den Hauptschulabschluss verfügen.

Kosten der Heilpraktikerprüfung

Neben den Gebühren, die beispielsweise für die Lehrbücher, Seminare sowie die Heilpraktikerschule entstehen, fallen zusätzlich noch Kosten für die Heilpraktikerprüfung an. Die Höhe der Kosten kann von Gesundheitsamt zu Gesundheitsamt variieren und hängt zum Teil auch davon ab, ob die unbeschränkte oder beschränkte Heilpraktikererlaubnis angestrebt wird. Mit 400 bis 500 Euro muss man im Allgemeinen für die Heilpraktiker-Prüfung durchaus rechnen.

Habe ich gute Erfolgschancen in der Heilpraktiker-Prüfung?

Eine bevorstehende Heilpraktikerprüfung ruft bei vielen Heilpraktikeranwärtern mehr oder weniger große Prüfungsängste hervor. So fragt man sich unweigerlich, welche Erfolgschancen man in der Heilpraktiker-Prüfung hat. Pauschal lässt sich dies natürlich nicht beantworten, denn die individuelle Vorbereitung ist ausschlaggebend für den Prüfungserfolg. Diesbezüglich hält der Bildungssektor eine unüberschaubare Anzahl an Lehrgängen und Kursen bereit, die angehenden Heilpraktikern das notwendige Fachwissen vermitteln sollen. Grundsätzlich kann man sich durch den Besuch einer Heilpraktikerschule, per Fernstudium oder auch online auf die Heilpraktikerprüfung vorbereiten. Darüber hinaus stellen sich immer wieder viele Menschen der Herausforderung eines Selbststudiums und wollen sich so in Eigenregie auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereiten.

Eine solide Vorbereitung ist stets die beste Basis für eine erfolgreiche Heilpraktikerprüfung. Ergänzende Seminare sowie das Lernen mit alten Prüfungsfragen sind dabei ebenso wie Erfahrungen aus dem medizinischen Bereich von Vorteil und können zu einer Erhöhung der Erfolgschancen beitragen.

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