Prüfungsfragen für Heilpraktiker
Unabhängig davon, ob man per Fernstudium Heilpraktiker werden will, auf ein komplettes Selbststudium setzt oder vielleicht sogar in Vollzeit eine Heilpraktikerschule besucht, ist das Bestehen der amtsärztlichen Überprüfung stets das erklärte Ziel. Der deutsche Gesetzgeber macht zwar keine Angaben darüber, wie die Ausbildung als Heilpraktiker/in aussehen muss, doch die Zulassung ist dennoch streng reglementiert. So geht aus § 1 Heilpraktikergesetz hervor, dass die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung eine staatliche Erlaubnis erfordert.
In § 2 Heilpraktikergesetz geht der Gesetzgeber auf die Rahmenbedingungen der Erlaubniserteilung ein. Abgesehen von formalen Bedingungen wie einem Mindestalter von 25 Jahren, der gesundheitlichen Eignung sowie der sittlichen Zuverlässigkeit, die durch ein polizeiliches Führungszeugnis nachzuweisen ist, geht es vor allem darum, festzustellen, ob die Kompetenzen des Heilpraktikeranwärters ausreichen, um im Rahmen einer heilkundlichen Tätigkeit gesundheitliche Schäden für die Patienten ausschließen zu können. Aus diesem Grund wird eine amtsärztliche Überprüfung zur Erteilung der Heilpraktikererlaubnis durchgeführt.
Typische Prüfungsfragen und Heilpraktikerprüfung
Inhaltsverzeichnis
Heilpraktikeranwärter müssen eine schriftliche Prüfung über sich ergehen lassen, die üblicherweise als Multiple-Choice-Test daherkommt, sowie einen mündlichen Teil in Form eines Prüfungsgesprächs bestehen. Inhaltlich geht es dabei um die folgenden Themen:
- Anatomie
- Physiologie
- Krankheitslehre
- Notfallmedizin
- Anamnese und Diagnostik
- Blutabnahme
- Praxishygiene
- Labor
- Injektions- und Punktionstechniken
- Berufs- und Gesetzeskunde
Insbesondere die mündliche Heilpraktikerprüfung, die vor einer mehrköpfigen Prüfungskommission stattfindet, ruft nicht selten Ängste hervor. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich umfassend vorzubereiten und unter anderem ergänzende Literatur zur Hand zu nehmen. Im Handel sind verschiedene Ratgeber erhältlich, die Heilpraktiker-Prüfungsfragen enthalten. Zusätzlich findet man online vielfach Gedächtnisprotokolle anderer Heilpraktiker-Anwärter. In Kombination mit der Ausbildung kann man so gut vorbereitet in die Prüfung starten und im Idealfall unter anderem folgende Fragen spielend leicht beantworten:
- Was versteht man unter der Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz?
- Welche gesetzlichen Einschränkungen gibt es für Heilpraktiker?
- Welche Krankheiten aus dem Infektionsgesetz kommen auch hierzulande vor?
Im Prüfungsverlauf schildern die Prüfer zudem immer wieder Patientenfälle. Der Prüfling muss dann anhand der Informationen infrage kommende Erkrankungen nennen und sein konkretes Vorgehen darstellen. Zudem kommt es immer wieder vor, dass man eine Untersuchung oder auch Blutabnahme an einer Puppe demonstrieren muss. Weiterhin werden im Allgemeinen unterschiedlichste Krankheitsbilder abgefragt.
Prüfungsfragen für Heilpraktiker für Psychotherapie
Die Prüfungsfragen für angehende Heilpraktiker für Psychotherapie konzentrieren sich auf die Psyche. Im Zuge einer solchen Prüfung kann man die Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung als Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie erlangen. Die Überprüfung unterliegt dem Landesrecht und kann folglich von Bundesland zu Bundesland variieren. Grundsätzlich müssen sich Prüflinge beim zuständigen Gesundheitsamt vorstellen und dort Prüfungsfragen aus den folgenden Themenbereichen beantworten:
- psychische Krankheiten
- Persönlichkeitsstörungen
- Diagnostik
- Therapieformen
- Berufs- und Rechtskunde
Angehende Heilpraktiker für Psychotherapie müssen eine schriftliche sowie eine mündliche Prüfung bestehen. Anders ist dies jedoch bei studierten Psychologen, denn nicht selten kann die eingeschränkte Heilpraktikererlaubnis nach Vorlage der betreffenden Nachweise nach Aktenlage erfolgen. Folglich kann man auch ohne nervenaufreibende Prüfung die auf Psychotherapie beschränkte Heilpraktikererlaubnis erlangen.
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